Revision: Die Atombomben und das Ende des Zweiten Weltkriegs

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Revision: Die Atombomben und das Ende des Zweiten Weltkriegs

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Die Geschichte der einzigen beiden im Kampf eingesetzten Atombomben wird oft in etwa so erzĂ€hlt: Japan sei hochgerĂŒstet und zum Letzten bereit gewesen. Es fiel die erste Atombombe, es war etwas verunsichert und zögerte noch, dann fiel die zweite, und es kapitulierte. 

[Viele Historiker und politische Beobachter halten diese Geschichte fĂŒr einen Mythos. Eine mehr oder weniger bewusste VerklĂ€rung der Vergangenheit. Was bringt sie zu diesem Urteil? Und was ist dran an ihren Argumenten?]

1. Die 'klassische' ErzÀhlung

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§ Cc4BYNCSA

Google muss es doch wissen – oder etwa nicht?

Im Westen hat sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine 'klassische' ErzÀhlung durchgesetzt: 

  • Japan wollte unter keinen UmstĂ€nden kapitulieren. 
  • Erst der Abwurf von Atombomben auf Hiroschima (6.8.1945) und Nagasaki (9.8.1945) haben den japanischen Kaiser zur Aufgabe gezwungen.

M1: Die klassische ErzÀhlung vom Kriegsende im Video

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Dokumentation „PAZIFIKKRIEG - Japan gegen die USA“ auf YouTube
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© WELT Nachrichtensender

https://www.youtube.com/watch?v=MSZGLJ-7Xrw

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2. Fragen an die klassische ErzÀhlung

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  • Warum wurden die Kapitulationsangebote Japans abgelehnt?

  • Welche Bedeutung hatte der Kriegseintritt der SU am 8.8.1945 fĂŒr Japans Kapitulation?

  • Wie beurteilen Zeitzeugen und Historiker die Situation?

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Quelle 1

Zeitgenössische Amerikanische GenerĂ€le ĂŒber den Unsinn des Atombombeneinsatzes 1945

Der Mythos von den gerechtfertigten Atombomben reicht in die 40er Jahre zurĂŒck. Kurz vor den Bombardements von Hiroshima und Nagasaki sprachen sich sieben der acht FĂŒnf-Sterne GenerĂ€le von US-Navy und Armee dagegen aus. Sie nannten die Atombomben militĂ€risch unnötig und moralisch verwerflich. „Die Japaner sind bereit, zu kapitulieren“, sagte der spĂ€tere PrĂ€sident, General Dwight Eisenhower bei der Potsdamer Konferenz im Juli 1945: „es ist nicht nötig, sie mit diesem schrecklichen Ding zu schlagen“.

Admiral William Leahy, der Truman als Stabschef diente, schrieb in seinen Memoiren: „Der Einsatz dieser barbarischen Waffe in Hiroshima und Nagasaki hatte keinen materiellen Nutzen in unserem Krieg gegen Japan. Die Japaner waren schon besiegt und bereit, zu kapitulieren.“

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Quelle 2

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Ergebnisse: vielfĂ€ltige Motive fĂŒr den Bombenabwurf

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  • Schutz: eine Invasion hĂ€tte tatsĂ€chlich mehr (eigene) Opfer gefordert

  • Test: hohe Entwicklungskosten sollten gerechtfertigt werden

  • Signalwirkung in die Zukunft: Amerika hat die Bombe, nehmt Euch in Acht!

  • Konflikt mit Russland: Versuch, Krieg ohne Russland zu beenden und somit die Friedensordnung alleine bestimmen zu können

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Aufgabe

Auseinandersetzung mit den Motiven fĂŒr den AtombombenabwĂŒrfe der Amerikaner

3. Warum ist die klassische ErzÀhlung so prÀsent?

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  • VerklĂ€rung und Mythosbildung sind normale VorgĂ€nge.
  • Sie entlasten die USA und unterbinden eine Diskussion ĂŒber ein mögliches Kriegsverbrechen.

  • Geschichte wird von Siegern geschrieben (SchulbĂŒcher etc. verbreiten die Story).