Hallo! Mein Name ist Miriam. In diesem Kapitel gebe ich euch Einblicke in das Leben meiner jüdischen Familie. Jeden Freitagabend kommen wir zusammen, nachdem wir uns frisch gemacht und saubere Kleider angezogen haben. Anschließend gehen wir gemeinsam zur Synagoge zum Gottesdienst. Wenn wir wieder zuhause sind, zündet meine Mutter vor dem Essen Kerzen an und wir beten gemeinsam. Danach spricht mein Vater den Segen über das Brot und wir nehmen uns ein kleines Stück Challa. Das ist ein geflochtenes Brot, das vom Aussehen her einem Hefezopf ähnelt. Wenn ihr möchtet, könnt ihr es auch selbst einmal backen. Das Rezept dazu findet ihr weiter unten. Auch am Samstag besuchen wir den Gottesdienst. Der Samstag ist ein Ruhetag, an dem niemand arbeitet. An diesem Tag feiern wir den Sabbat, wie er bei uns im Judentum genannt wird. Der Sabbat endet zum Sonnenuntergang am Samstag.
Das Judentum feiert am Samstag
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Ein Challa-Rezept
Ein Challa-Rezept
Vorbereitung:
- Zerkrümele die Hefe und rühre sie in die Tasse mit dem lauwarmen Wasser und dem Honig.
- Nimm dir eine Rührschüssel, schlage die drei Eier hinein und verquirle sie. Danach kommt die Wasser-Hefemischung dazu.
- Füge nach und nach Mehl, Salz und Öl hinzu und knete alles zu einem Teig. Der Teig sollte sich gut von der Schüssel lösen.
- Bestreue den Teig mit etwas Mehl und decke ihn zu. Lasse ihn an einem warmen Ort gehen.
- Knete den Teig erneut und teile ihn in drei gleich große Stücke.
- Forme diese Stücke zu dünnen Rollen, die du wie einen Zopf flechtest.
- Lege den geflochtenen Zopf auf ein gefettetes Backblech und bestreiche ihn mit dem verbliebenen Eigelb.
- Lasse den Zopf weitere 25 Minuten lang gehen, während du den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizt.
- Schiebe dann das Backblech in den Ofen auf die unterste Schiene und stelle eine Tasse mit heißem Wasser dazu.
- Öffne den Backofen nach zehn Minuten kurz, um die Feuchtigkeit abzulassen.
- Backe den Zopf weitere 10 bis 15 Minuten, bis er schön goldbraun ist.
- Du kannst den Zopf nach dem Backen sowohl herzhaft als auch süß bestreichen und genießen.
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Woran glauben Juden?
Während des Gottesdienstes in der Synagoge werden Texte aus der Tora vorgelesen. Die Tora ist das heilige Buch des Judentums, das sich intensiv mit unserer Beziehung zu Gott und unserer gemeinsamen Geschichte beschäftigt. Gott hat uns oft beigestanden und tut dies noch immer. In der Synagoge hält der Rabbi Predigten und teilt sein Wissen. Sowohl Männer als auch Frauen können Rabbis sein. Das Gebet hat eine zentrale Bedeutung im Judentum, und wir stehen während des Gebets als Zeichen des Respekts vor Gott.
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In vielen Synagogen tragen Jungen und Männer eine Kippa, eine runde Kopfbedeckung. Sie symbolisiert ebenfalls unseren Respekt gegenüber Gott.
Aufgabe
Der Name Gottes in hebräischer Schrift
Die Tora ist in hebräischer Schrift verfasst und wird von rechts nach links gelesen. Im Judentum wird der heilige Name Gottes, „Jahwe“, aus Ehrfurcht nicht ausgesprochen. Stattdessen verwendet man „Adonai“, was „Herr“ bedeutet, um Gott anzusprechen.
Schreibe das hebräische Schriftzeichen selbst nach.
Sieh dir nun das Video über eine Synagoge in Dresden an.
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Mit freundlicher Genehmigung
Aufgabe
In jeder Synagoge sind die unten gezeigten Gegenstände zu finden, die für das Judentum von zentraler Bedeutung sind. Lies dir die Erklärtexte durch und ordne die Gegenstände am Ende zu.
Pessach: Ein jüdischer Feiertag
Im Judentum gibt es viele Feiertage, darunter auch Pessach. Dieser Feiertag erinnert an den historischen Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten, wo es jahrelang versklavt war. Dies war eine Zeit des Leidens und der Unterdrückung für unser Volk. Mose führte uns schließlich mit Gottes Hilfe aus der Sklaverei heraus.
Pessach beginnt mit dem Sederabend, einem festlichen Mahl, bei dem bestimmte Rituale und Symbole eine wichtige Rolle spielen. Während der gesamten Woche von Pessach essen wir Matzen, ungesäuertes Brot, das keine Hefe enthält. Dies erinnert daran, dass unsere Vorfahren Ägypten so überstürzt verlassen mussten, dass sie keine Zeit hatten, ihre Brote säuern zu lassen. Aus diesem Grund ist es an Pessach verboten, gesäuerte Lebensmittel zu essen.
Vor Pessach putzen wir unsere Wohnung sehr gründlich und meine Mutter entfernt alles, was gesäuert ist, indem sie es verschenkt oder wegwirft. Vor dem Essen geht dann die ganze Familie zum Gottesdienst in der Synagoge, um diesen wichtigen Feiertag zu feiern und uns an die Geschichte unseres Volkes zu erinnern.
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Aufgabe
Abschlussrätsel Judentum
Aufgabe
Im Islam gibt es wichtige Regeln, die Muslime befolgen, wie zum Beispiel die fünf Säulen des Islam.
Im Judentum gibt die Tora viele Anweisungen, wie man fair und gerecht mit anderen umgeht.
Auch Christen haben eine wichtige Regel: Sie sollen andere Menschen lieben, wie sich selbst.
Es gibt auch Regeln, die für alle gelten, egal ob man an Gott glaubt oder nicht.
Kannst du dir drei Regeln überlegen, die helfen, dass wir gut miteinander auskommen?
Schreib sie auf!