Die Gesellschaft des Alten Ägypten war von ihrer Religion geprägt. Heute noch kannst du in Ägypten die reich verzierten Tempel besichtigen, die die Menschen für ihre Götter erbauten. Die ägyptischen Gottheiten sind faszinierende Mischwesen – halb Mensch, halb Tier.
Ich finde diesen Glaube an viele unterschiedliche Götter sehr spannend. Welche Bedeutung Götter und Religion für das Leben der Alten Ägypter hatten, finden wir in diesem Modul heraus.
Woran glaubten die Ägypter?
Die ägyptischen Götter
Für die Menschen im Alten Ägypten war alles, was um sie herum geschah, ein Werk der Götter. In der Vorstellung der Menschen bewohnten die Götter den Himmel und die Unterwelt, das Reich der Toten. Die Ägypter bauten Tempel, um die Götter zu verehren und damit die Götter auch auf der Erde über eine Wohnung verfügten. Die Menschen waren überzeugt, dass ihr Leben unmittelbar durch die Götter beeinflusst wurde. Jede Gottheit hatte ganz bestimmte Aufgaben und konnte belohnen oder bestrafen, Dinge erschaffen oder zerstören. Aus diesem Grund taten die Ägypter auch alles, um die Götter nicht zu verärgern.
Tempelbesichtigung
Besichtige den prachtvollen Tempel von Abu Simbel. Pharao Ramses II. ließ ihn unter anderen für den Gott Amun-Re erbauen.
Klicke auf das Play-Symbol, um dich durch den Tempel führen zu lassen. Wenn du selber navigieren möchtest, klickst du mit der Maus auf die weißen Kreise am Boden.
Definition
Der Glaube an mehrere Götter (Polytheismus) und der Glaube an einen Gott (Monotheismus)
Definition
Der Glaube an mehrere Götter (Polytheismus) und der Glaube an einen Gott (Monotheismus)
Polytheismus ist die Bezeichnung für den Glauben an viele Götter. Das Wort kommt von den griechischen Wörtern
polys = viel und theós = Gott.
Die Religionen der Ägypter, Römer und Griechen war in der Antike polytheistisch.
Im Gegensatz dazu ist der Monotheismus der Glaube an einen einzigen Gott. Das griechische Wort lautet monos = einzig.
Das Christentum und der Islam sind monotheistische Religionen. Christen glauben an Gott und Muslime an Allah. Weitere Götter gibt es in diesen Religionen nicht.
Aufgabe
Deine Freundin hat noch nie das Wort „Polytheismus“ gehört. Sie findet, dass es ziemlich kompliziert klingt.
- Lies die Definition oben (Element 4).
- Erkläre deiner Freundin nun den Begriff Polytheismus.
Götter-Memory: Wer ist wer? Spiele Memory und ordne den Gottheiten ihre Namen zu.
Der Pharao – Mensch UND Gott?
Die Ägypter glaubten, dass die Götter eine ganz bestimmte Vorstellung davon hatten, wie die Menschen auf der Welt leben sollten. Sie sollten die Werte der „Maat“ einhalten. Der Begriff „Maat“ lässt sich nicht einfach ins Deutsche übersetzen. Er beinhaltet Aspekte wie Gerechtigkeit, Wahrheit und Ordnung. Das sind alles Dinge, die wichtig sind, damit das Zusammenleben in einer Gesellschaft gut funktioniert. Ging es den Menschen schlecht, weil zum Beispiel die Ernte schlecht ausgefallen war, so sahen die Ägypter das als ein Zeichen für die Nichteinhaltung der Maat.
Die Menschen waren überzeugt, dass ihr König, der Pharao, direkt von den Göttern eingesetzt wurde. Seine Aufgabe war es, für die Einhaltung der Maat auf der Erde zu sorgen. Viele Menschen verehrten den Pharao deshalb genauso wie die Götter selbst. Wie du siehst, war die Religion der Ägypter ganz eng mit ihrer Gesellschaft und dem täglichen Leben verflochten.
Aufgabe
Erkläre in eigenen Worten die Bedeutung der Maat für die Alten Ägypter.
Aufgabe
Arbeite die Gründe für die heutige Berühmtheit des Pharaos Tutanchamun heraus. Notiere dein Ergebnis im Antwortfeld.
https://klexikon.zum.de/wiki/Tutanchamun
Aufgabe
Sieh dir das Bild der Totenmaske (oben) noch einmal an.
Male nun die Maske des Pharaos aus.
Hinweis: Du kannst das Bild auch ausdrucken, ausmalen und dann in dein Heft kleben.
Warum bauten die Ägypter Pyramiden?
Die Grundfläche der Cheops-Pyramide ist größer als sieben Fußballfelder. Der Pharao Cheops ließ sie sich vor ungefähr 4500 Jahren als Grab erbauen. Aber warum eine Pyramide als Grab? In der Vorstellung der Ägypter stieg der Pharao nach seinem Tod zu den Sternen auf und wurde selbst zum Gott. Vermutlich sollten die Pyramiden dem Pharao als Leiter in den Himmel dienen.
Theorien zum Steintransport beim Bau der Pyramiden
Bis heute wissen wir nicht genau, wie es die Ägypter schafften, die Steinblöcke für die Pyramiden zu transportieren und aufzuschichten. Ein Steinblock wiegt ungefähr 2,5 Tonnen, die Decksteine für die Grabkammern sogar bis zu 40 Tonnen. Wissenschaftler glauben, dass die Ägypter Rampen bauten und die Steine auf Holzschlitten hinaufzogen. Schau dir an, wie die Rampen ausgesehen haben könnten.
Das Totengericht: ein Gerichtsverfahren vor dem Gott Osiris
Viele Menschen heute machen sich wenig Gedanken darüber, was nach ihrem Tod mit ihnen passiert. Sie glauben nicht an ein Leben nach dem Tod oder an einen Himmel. Ein Lebensziel der Ägypter war es, nach dem Tod nicht vergessen zu werden und im Jenseits weiterzuleben. Darauf mussten die Menschen sich aber gut vorbereiten. Der Körper wohlhabender Verstorbener wurde mumifiziert und man gab den Toten viele Dinge mit ins Grab: Nahrungsmittel, Kleider, Teller und Kosmetik. Um im Jenseits weiterleben zu können, musste jeder Mensch nach seinem Tod zuerst bei einem Totengericht vor den Göttern erscheinen. Wir wollen jetzt gemeinsam erkunden, wie die Ägypter sich das Totengericht vorstellten.
Der Schreiber Hunefer war ein wichtiger Beamter, der wahrscheinlich dem Pharao sehr nahestand. Deshalb erhielt er nach seinem Tod eine besonders wertvolle Grabbeigabe: eine speziell für ihn hergestellte Schriftrolle. Die Schriftrolle zeigt, wie man sich das Totengericht des Schreibers vorstellte.
Aufgabe
- Erkläre mithilfe des Totengerichts die wichtige Rolle der Religion im Alten Ägypten.
- Würdest du die Waage der Gerechtigkeit bestehen? Berichte den Göttern aus deinem Leben. Liste auf, was für dich spricht.
- Diskutiere mit einem Partner, welche Eigenschaften in unserer Zeit einen „guten Menschen“ ausmachen.
- Erörtert gemeinsam, ob diese Eigenschaften wohl von denen der Alten Ägypter verschieden sind.